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DIA-NET - Diagnostik der Internetabhängigkeit im NetzTools und Tipps zu Screening, Diagnostik und Intervention bei Internetbezogenen Störungen |
Internetbezogene Störungen - was ist das eigentlich?Das Internet ist zu einem wichtigen Teil unseres Lebens geworden. Es erleichtert vieles: die Suche nach der passenden Zugverbindung, aktuelle Wettervorhersagen, soziale Kontakte, Informationen aus Politik und Gesellschaft - mit ein paar Klicks bekommt man alle nötigen Informationen und kann mit Menschen kommunizieren, die am anderen Ende der Welt sitzen. Doch bei manchen Menschen läuft die Nutzung des Internets aus dem Ruder: Eine immer exzessivere Nutzung von Internetanwendungen oder Online-Computerspielen kann zu ernsthaften Problemen im Alltag, in sozialen Beziehungen und bei der Arbeit/in der Schule führen. Unter Internetbezogenen Störungen versteht man dabei sowohl eine ausgeprägte Störung mit klinischer Bedeutung im Sinne einer Internetabhängigkeit als auch eine fortgesetzte schädliche oder missbräuchliche Nutzung, die mit negativen Folgen verbunden ist, sowie riskante Nutzungsweisen des Internets (Memorandum Internetbezogene Störungen der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie). Internetbezogene Störungen sind als Forschungsdiagnose ins Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM-5) aufgenommen worden und umfassen neun Kriterien. Der Vorschlag bezieht sich zunächst auf Computer- und Internetspiele, da hier die Befunde am weitesten fortgeschritten sind. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass andere Anwendungen wie das Nutzen sozialer Netzwerke zu problematischer und suchthafter Nutzung führen können. Insgesamt geht man davon aus, dass ca. 1-2% der deutschen Gesamtbevölkerung unter einer Internetabhängigkeit leiden, ein riskanter oder schädlicher Gebrauch wird dreifach höher geschätzt. Insbesondere Jugendliche zeigen deutlich erhöhte Prävalenzen von bis zu 5%. Risikofaktoren für Internetbezogene Störungen sind u.a. Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund, reduzierter Selbstwert und soziale Ängstlichkeit, erhöhte Impulsivität und Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb des familiären Kontexts. Angesichts der hohen Komorbidität bei Internetbezogenen Störungen und den hohen Prävalenzraten insbesondere bei jungen Menschen ist es in vielen Settings sinnvoll oder notwendig, ein Screeningverfahren für Internetbezogene Störungen einzusetzen, um diese möglichst früh und schnell erkennen und bei Bedarf Hilfen anbieten zu können. |
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